Josph Haydn
Kvarner Festival, Opatija, Kroatien
Inszenierung: Gerald Stollwitzer
Musikalische Leitung: Michael Fendre
Armida: Charlotte Dellion
Rinaldo: Martin Piskorski
Zelmira: Pauline Texier
Ubaldo: David Tricou
Clotarco: Konstantinos Klironomos
Idreno: Marcell Attila Krokovay
Orchester PurPur
Premiere am 2.9.2012
Presse:
Laceranti scelte tra dovere e passione d’amore
Ovazioni da parte del folto pubblico per la prima croata di “Armida” (…) L’INTENSITÀ DELLA PASSIONE – La versione abbaziana si avvale di una lettura registica che trapianta l’azione in una dimensione temporale recente non meglio definita, ponendo l’accento, con grande coerenza ed intensità, sul momento psicologico, sul dramma interiore dei protagonisti e sulle loro passioni d’amore, fino a raggiungere momenti di crescente, fortissima tensione interiore nel terzo atto, nella figura di Rinaldo, lacerato fino alle midolla tra il suo trascinante sentimento per Armida e il “dovere” della guerra, la sete di gloria e di conquista; alla fine prevarrà lo spirito militare, motivo che nelle mani del regista Gerald Stollwitzer diventa strumento di denuncia e di condanna del militarismo e della guerra. E mentre la marcia finale dell’opera si dipana coralmente, sullo schermo scorrono le immagini di imponenti parate militari (mostruose nella loro alienante perfezione) dei tanti, troppi eserciti di tutte le possibili estrazioni ideologiche, che hanno insanguinato la storia – e continuano a farlo – distruggendo. Cioè, lo spettacolo alla fine diventa condanna di quei sistemi ed ideologie, tuttora vigenti, che trasformano l’uomo in macchina da guerra, in strumento di morte per l’altro essere umano. (…) I prolungati e calorosi applausi del pubblico hanno rimunerato tutti gli esecutori del loro impegno e generosità.
(La voce del popolo, Patrizia Venucci Merdzo)
Qualvolle Wahl zwischen Pflicht und Liebesleidenschaft
Opatija – Beifall seitens des zahlreich erschienenen Publikums für die kroatische Premiere von „Armida“….
DIE INTENSITÄT DER LEIDENSCHAFT – Die Version in Opatija bedient sich einer Lesart, die die Handlung in eine neuere, nicht weiter definierte, Zeit setzt. Die Regie legt den Akzent mit bestechender Konsequenz und Intensität auf das psychologische Moment, auf das innere Drama der Protagonisten und ihrer Leidenschaften. Die wachsende, immens starke Spannung erreicht ihren Höhepunkt im 3. Akt, in der Figur Rinaldos, der bis ins Mark zerrissen ist zwischen seinem herzzerreißenden Gefühl für Armida und der Pflicht des Krieges, dem Durst nach Ruhm und Eroberung; am Ende gewinnt der militärische Geist die Oberhand und entwickelt sich in den Händen des Regisseurs Gerald Stollwitzer zum Instrument der Anklage und Verurteilung von Militarismus und Krieg bis hin zum Schlußmarsch der Oper, der von allen Protagonisten gemeinsam gesungen wird, während auf der Videowand Bilder beeindruckender Militärparaden (monströs in ihrer irrsinnigen Perfektion) vieler, zu vieler Armeen aller möglichen Nationalitäten laufen, die mittels Zerstörung die Geschichte mit Blut befleckten und es noch immer tun. So wird die Aufführung am Ende eine Verurteilung dieser noch immer gültigen Systeme und Ideologien, die den Menschen in eine Kriegsmaschine verwandeln, in ein todbringendes Instrument für den Mitmenschen….. Der lang anhaltende und herzliche Applaus belohnte alle Beteiligten für ihre Leistungen und ihren vollen Einsatz.
(La voce del popolo, Patrizia Venucci Merdzo / Uebersetzung: Gerda Samonig)
Kreuzritter im Spiegelsaal
Sehr gut angekommen beim Premierenpublikum ist am Sonntag (…) in Opatija Haydns erfolgreichstes Opernwerk „Armida“. Und das, obwohl der junge Kärntner Regisseur Gerald Stollwitzer in Ermangelung einer Bühne die Kvarner-Festival-Produktion alles andere als dem opulenten Werk gerecht inszenieren musste. So (…) griff er (…) einerseits geschickt, andererseits (…) abstrahierend in die Aktualisierungskiste: von Schickimicki-Strand über Strassenabsperrbänder bis zu den aus der Brust wallenden roten Tüchern als Ausdruck für Heldentum und Trennungsschmerz.
(Neue Kronen Zeitung, Andrea Hein)
Fotos: © Kvarner Festival